Mit Serien lernen

Dies ist die fünfte Episode von Staffel 2 in der Serie Didaktische Kleinigkeiten. Diesmal geht es um Serien. Was macht Serien aus? Können Serienelemente Lernprozesse – in einem Schul- oder Hochschulsetting oder in der Erwachsenenbildung – bunter und breiter machen? Darum geht es auch im #Online-Workshop: Die Rolle der Serie im Unterricht am 22. Juli. Wenn Sie weitere Episoden nicht verpassen möchten, abonnieren Sie diesen Blog!

Worum geht es?

2015 gab es eine Studie von Microsoft Canada, bei der eine quantitative Online-Befragung und neurologische Untersuchungen durchgeführt wurden und deren Ergebnis war, dass unsere durchschnittliche Dauer der Aufmerksamkeit von 12 Sekunden im Jahr 2000 auf 8 Sekunden im Jahr 2013 abgenommen hat. Öffentlichkeitswirksam wurde behauptet, dass wir also weniger aufmerksam sind als ein Goldfisch, der angeblich eine Aufmerksamkeitsspanne von 9 Sekunden habe. (Den Report zur Studie konnte ich online allerdings nicht mehr finden).

Die Aufmerksamkeitsspanne eines Goldfisches übertrifft unsere – angeblich.

Vielerorts gibt es möglicherweise berechtigte Zweifel an dieser Studie, und ich gehe eigentlich davon aus, dass ich länger als 8 Sekunden aufmerksam sein kann. Trotzdem ist die Aufmerksamkeit, die Menschen aufbringen ein intensiv diskutiertes Thema in didaktischen Weiterbildungen und in der Medienwelt.

Wie lösen wir das Dilemma?

JournalistInnen, TrainerInnen und Lehrende entwickeln unterschiedliche Herangehensweisen, um Aufmerksamkeit zu gewinnen. Dazu zählen etwa die Produktion von sehr kurzen Inhalte – Schlagwörter dazu sind Microcontent oder Microlearning (Smolle, 2018) – die Verwendung vieler Bilder, Übertreibungen oder „Anstups“-Aktivitäten, sogenanntes nudgen (Garaus, 2016). Ich persönlich zeichne gerne Comics, um etwas auf den Punkt zu bringen. Der Prozess des Zeichnens dient auch der kritischen Sichtung des Materials.

In unserer internen hochschuldidaktischen Weiterbildung zum Online Teaching tauchte im Februar 2020, also noch vor Corona, die Idee des Einsatzes einer Serie im Unterricht auf. Was ist nun das Besondere an der Serie – und wo können wir Serienelemente im Unterricht oder Training entdecken?

Podcast

Wie so oft hält der Podcast meinen aktuellen Stand an Überlegungen und Zweifeln fest.

In den nächsten Wochen werde ich mich dem Thema der Serie weiter widmen: im ZML-Leseclub nächste Woche, im #Online-Workshop: Die Rolle der Serie im Unterricht gemeinsam mit meinem Kollegen Wolfgang, beim Verfassen eines Artikels für den Tag der Lehre 2020 an der FH St.Pölten – und natürlich beim Erzeugen der nächsten Episoden in Staffel 2.

Meine Checkliste

  • Ich tausche mich beim #Online-Workshop: Die Rolle der Serie im Unterricht am 22. Juli mit den anderen Teilnehmer*innen zum Thema aus.
  • Ich denke über die Serien nach, die ich ansehe und überlege, was ich daran mag.
  • Im Gespräch mit anderen identifiziere ich die für mich wesentlichen Elemente einer Serie.
  • Ich überlege mir ein Thema, eine Trainingsreihe, eine Lehrveranstaltung, bei der ich experimentell Serienelemente involvieren könnte. John Dewey plädierte bereits 1938 für Lernexperimente.

Viel Erfolg bei der Implementierung und Adaption, Jutta Pauschenwein alias jupidu

Referenzen

  • Dewey, John (1938). Experience and education (reprint). New York: Collier
  • Garaus, Christian, Furtmüller, Gerhard, & Güttel, Wolfgang H. (2016): The hidden power of small rewards: The effects of insufficient external rewards on autonomous motivation to learn. Academy of Management Learning & Education, 15(1), 45-59.
  • Smolle, Josef (2018). Microlearning an der Med Uni Graz. Pauschenwein Jutta; Ritschl Helmut & Michelitsch Linda (Hg.) Jetzt für die Zukunft – Ideen, Konzepte und Projekte gesucht. Tagungsband zum E-Learning-Tag 2018 der FH JOANNEUM, ISBN 978-3-902103-77-2. Seite 19