In den letzten Wochen habe ich mich mit Lernen 4.0 auseinandergesetzt – und dies ist auch der Inhalt des heutigen Posts. Die versprochene Episode 3 in der Serie Netzwerkerweiterung gibt es am nächsten Freitag.
Worum geht es?
Ich wurde eingeladen beim Herbstkongress 4.0 Dimensionen der Qualität zu Lernen 4.0 und zur Zukunft qualitätsvoller on- und offline Lernangebote zu sprechen, wobei Lernangebote für mich Angebote im Rahmen von Trainings, von Weiterbildungen und im Unterricht bedeuten, sowie im Rahmen von Life-Long-Learning Settings und im informellem Austausch.
Was bedeutet dieses 4.0 ?
Ich bin seit 1986 online aktiv und baute 1993 erste Webseiten. Vom „Web 1.0“ als Namen sprach damals noch niemand, Inhalte wurden auf Webseiten zur Verfügung gestellt und die Produzent*innen hatten die Kontrolle. Lehrende und TrainerInnen sahen dabei den Vorteil, viele Lernende durch die erstellten Inhalte auf einmal zu informieren. Dabei kamen bereits multimediale Lernmaterialien zum Einsatz, welche jedoch recht aufwändig hergestellt werden mussten. Die Vernetzung der Webseiten untereinander ermöglichte eine andere Art des Lernens als beim Lesen eines Fachbuchs.
„Web 2.0“ wurde die Zeit genannt, in der die Nutzer*innen aktiv wurden, selbst Webseiten erstellten, Inhalte, etwa Videos und Audios, produzierten, kommunizierten und interagierten – in Social Media Anwendungen, WIKIs, Blogs, Lernplattformen und Ähnlichem, auch in Second Life.
Im „Web 3.0“, dem semantischen Web, helfen Algorithmen / Artificial Intelligence den Nutzer*innen die Informationsfülle zu bewältigen. „Web 4.0“ wird oft als Internet of Things verstanden. „Smart“ things wie etwa smart cities erleichtern uns das Leben. Wie immer hat der Fortschritt der Technik positive und negative Aspekte, gerade diskutieren wir den Umgang mit unseren digitalen Daten und ihrer Verarbeitung oder den Energieverbrauch von Videokonferenzen.
In Vorbereitung auf den Kongress setzte ich mich intensiver mit dem Begriff Lernen 4.0 auseinander.
Podcast
Der Podcast orientiert sich an meinen Vortragsfolien.
Mein Fazit
Ich mag, dass Lernen 4.0 es ermöglicht, die Lernenden in den Mittelpunkt zu stellen und es gefällt mir, dass Online-Lernprozesse derzeit boomen. Ich glaube, dass Online-Lernumgebungen unterschiedlichster Art gleichwertige Lernprozesse wie Präsenz-Lernumgebungen ermöglichen – allerdings sind es nicht dieselben Lernerfahrungen. Online ist anders und Konzepte müssen angepasst werden. Es gibt einige, wenige Topics, die online nicht möglich sind, doch genau so einige, wenige Topics, die face-to-face nicht möglich sind.
Inwieweit 3D-Umgebungen eine wichtige Rolle beim Online-Lernen spielen könnten oder sollten, kann ich nach der gestrigen Erfahrung mit der Tricat-Umgebung noch nicht sagen.