Esther Sattler

In der Serie Frauen vor den Vorhang stellen wir Frauen vor, die eher vor Kurzem zum Online-Frauennetzwerk gestoßen sind und bei den #netzwerkerinnen einen aktiven Part spielen. Dies ist Episode 11 und wenn Sie die nächsten Beiträge nicht verpassen möchten, abonnieren Sie unseren Blog!

Grundlage dieses Beitrags war die #voneinandererfahren-Session vom 11. Mai. Esther stand im Zentrum – zuerst erzählte sie uns aus ihrem Leben, dann befragten wir sie, tauschten uns aus, bekamen Ideen zur weiteren Interaktion.

Esthers Hashtags

#vielfalt #würde #bildung

Das Tun und die Leidenschaft

Wir sind alle von unserer Kindheit geprägt, bei dem Gespräch mit Esther wurde das für mich besonders deutlich. Esther verbrauchte nämlich ihre ersten zehn Lebensjahre in Papua-Neuguinea.

Wir freuen uns auf den Austausch und das vertiefte Kennenlernen

In ihrer Kindheit kam sie mit vielen Kulturen und Sprachen in Kontakt. Sie meinte, dass zu Hause Deutsch gesprochen wurde, doch sie war wenig zu Hause. Englisch sprach sie in der Schule, auch am Schulhof. Die von ihr am meisten genutzte Sprache war Tok Pisin eine lingua franca, die im 19. Jahrhundert durch den Kontakt mit Australier:innen entstanden ist.

Starke Farben in Esthers Foto

Sie hat ihre Kindheit als paradiesisch in Erinnerung. Sie wuchs sehr behütet auf und war doch frei beim Spielen im Urwald, wo sie viel Neues entdeckte. Katastrophen waren normal in diesen Umfeld, erzählt sie. Als sie nach Europa (Deutschland) zurückkam, fand sie es sehr schräg, dass nicht geübt wurde, wie man sich bei Erdbeben verhält. Jetzt lebt sie seit einigen Jahren in Österreich. Sie sagt, dass sie zu einem Teil Deutsche, zu einem Teil Österreicherin, zu einem Teil Neuguinesin ist. Es ist wichtig für sie, an einem Ort Wurzeln zu schlagen, wobei überall Heimat sein kann.

Esther im Gespräch, ihre Gesten beindrucken mich besonders

Esther ist ausgebildete Elementarpädagogin und arbeitete einige Jahre im Interkulturellen Bildungsgarten in Graz. Natürlich zog es sie in ein mehrsprachiges Team, das mit Kindern mit unterschiedlichen Mutter- und Zweitsprachen arbeitet. Als Fachberaterin in der frühen Sprachbildung wurde sie mit vielen Vorurteilen und Ignoranz konfrontiert. Es braucht mehr Wissen zur interkulturellen Pädagogik, meint Esther.

Um ihre interkulturellen Kompetenzen zu stärken absolvierte sie die Ausbildung zum interkulturellen Coach. Nun ist sie selbstständig, ist allerdings Teil des Vorstand-Teams im Interkulturellen Bildungsgarten. Um ihr Portfolio zu erweitern, studiert sie nebenbei Kulturwissenschaften.

Was ich gut kann

Haus in der Provinz Gavuvu, „nambis“ mit Bergen (nambis ist Tok Pisin und bedeutet Strand)

In Papa-Neuguinea war sie ein PNG Meri, eine Neuguinesin – auch wenn sie nicht aussah wie ihre Freund:innen. Sie war weiß und wurde von neugierigen Kindern berührt, ihre blonden Haare wurden angegriffen. In den ersten Jahren in Deutschland übte sie sich in einem Dasein als anpassungsfähiges Chamäleon, das ein typisches Merkmal für cross culture kids ist. Sie kann Menschen gut einschätzen, passt sich gut an, hatte eine Maske auf. In der Aufarbeitung ihrer Geschichte lernte sie viel, das sie nun weitergeben möchte. Als Coach und Trainerin möchte sie Erwachsene und Kinder bei einem globalen Übergang unterstützen.

Vielleicht lernte sie auch mit vielen Gesten zu sprechen in ihrer Kindheit

Sie wusste immer was sie will in bestimmten Lebenssituationen. Nicht bei allem hatte sie Erfolg.

Wohin es in Zukunft geht

Gerade ist sie dabei ein Gewerbe anzumelden, um als Coach arbeiten zu können. Sie würde auch online coachen. Aufbauend auf ihrer Erfahrung mit einem Aufenthalt in China möchte sie Menschen begleiten, die in Österreich ankommen bzw. ins „Ausland“ gehen und als Expatriates leben möchten. 

#dienetzwerkerinnen beim Nachdenken

Sie kämpft gegen Ungerechtigkeiten an, ermutigt ihre Workshop-Teilnehmer:innen über ihre eigenen Vorurteile nachzudenken und die eigene Geschichte zu reflektieren. Ihre Workshops zum Thema Würde sind ihr sehr wichtig.

Die Würde ist immer da. Im Laufe unseres Lebens haben wir nur vergessen, dass wir würdevolle Wesen sind. Diese Würde wollen wir wiederentdecken.

Esther Sattler im Interview (Mai, 2023)

Das Gute bei den #netzwerkerinnen

Esther ist noch sehr neu beim Online-Frauennetzwerk dabei, profitiert aber jetzt schon vom gemeinsamen Austausch und dem Angebot der starken Frauen. Ihr gefällt die Vielfalt der beruflichen Hintergründe der Frauen und die Möglichkeit Neues in Bezug auf das Lernen und Lehren zu lernen, da sie selbst als Trainerin tätig ist und vor allem das Online-Format Zukunft hat.

Das Glück

Esther begeistern Menschen und Essen. Sie liebt ihren portugiesischen Wasserhund. Sie liest gerne und empfiehlt das Buch „Dignity: Its Essential Role in Resolving Conflict“ von Donna Hicks.

Auch der Hund ist mit dabei

Angebot

  • Das offene Angebot der #netzwerkerinnen für alle Interessierte findet sich auf der Kalenderseite. Zum internen Angebot haben nur angemeldete Frauen Zugang.
  • Frauen, die am Netzwerk selbst teilnehmen möchten, können sich in diesem Formular anmelden.