Notizen visualisieren

Dies ist die vierte Episode von Staffel 3 in der Serie Didaktische Kleinigkeiten, diesmal geht es um Sketchnotes als visualisierende Auseinandersetzung mit einem Thema. Wenn Sie die nächsten Beiträge der #netzwerkerinnen nicht verpassen möchten, abonnieren Sie unseren Blog!

Worum geht es?

Wer mich kennt, weiß, dass ich auf Visuelles stehe. Noch Jahre nach einem tollen Vortrag oder einer schönen Reise kann ich vor meinem inneren Auge Bilder und Fotos entstehen lassen. Grafische Darstellungen unterstützen die Erinnerung, … die ja auch ein Teil des Lernens ist.

Ich mag also Comics und Online-Whiteboards und Fotos und setze sie in meinen Trainings und im Unterricht oft ein. Doch wie können Kritzeleien während eines Vortrags oder Inputs (ob online oder vor Ort) systematisiert werden, so dass sie beim Lernen helfen und auch im Nachhinein noch unterstützend sind?

Wie lösen wir das Dilemma?

Der gestrige Workshop von Maren Pressinger-Buchsbaum widmete sich dem Thema Sketchnotes und hat mich sehr inspiriert. Ich glaube, ich habe nun verstanden, wie aus Comics Sketchnotes werden können.

Eintrag auf der Angebote/Kalenderseite der #netzwerkerinnen

Maren definierte den Begriff Sketchnotes folgendermaßen:

„Sketchnotes sind eine visualisierende Form von Notizen …. keine Bildergeschichten oder Bilderrätsel. Die Schrift ist und bleibt wichtig.

Sketchnotes-Trainerin Maren Pressinger-Buchsbaum

Sketchnotes sind mittlerweile überall, auch als Illustration von Artikeln oder als Graphic Recording von Konferenzen Eigentlich braucht es wenige Ingredienzien um Mitschriften oder Protokolle zum Leben zu erwecken.

Meine grafische Notiz ist noch mehr ein Comic als eine Sketchnote …

Nach dieser ermunternden Einführung wies Maren uns auf nützliche Literatur hin, die ich am Ende dieses Posts anführe.

Eines von Marens Lieblingsbüchern

Was brauche ich um Sketchnotes erstellen zu können?

  • weiße Blätter oder ein Notizbuch mit Punktemuster zur Orientierung (das war Marens Tipp und ich könnte diesen gut brauchen, neigen sich meine Zeichnungen doch gerne auf die eine oder andere Seite)
  • Gezeichnet wird mit einem Stift, nicht mit Bleistift, da bei Sketchnotes nichts ausradiert wird, lerne ich.
  • Fehler gehen unter oder erzeugen eine eigene Geschichte.
  • Es braucht wasserfeste Stifte, um Verschmieren zu verhindern.
  • Die Minimalausrüstung besteht aus einem Fineliner oder Kugelschreiber und einer Farbe.
  • Natürlich kann auch mit mehreren Farben gemalt werden, hier empfehlt Maren dicke Stifte, um breite Farbflächen schnell anzumalen. Denn bei der Erstellung einer Sketchnote ist Tempo angesagt.

Erstellung einer Sketchnote

Strukturiert führt uns Maren in wesentliche Aspekte der Technik ein.

Meine unfertige Sketchnote ergänzt um Screenshots vom Training

Elemente von Sketchnotes

  • die Schrift: Wichtiges sollte leserlich und groß sein, Inhalte können auf mehrere Ebenen verteilt sein, Blockbuchstaben können variiert werden (siehe die grünen Infotafeln in meiner Sketchnote), weitere Infos sind in Schreibschrift und klein.
  • Schriften können mit Rahmen versehen werden und geben der Sketchnote auf diese Art eine Struktur, die Ecken der Rahmen können abgerundet werden, wir können sie ankleben, anpinnen, …
  • Klammern, auch verzierte und Sprechblasen geben dem Text Bedeutung, Pfeile aller Art können zum Einsatz kommen.
  • Werkzeuge wie Computer oder Stifte sind rasch gezeichnet.
  • Figuren und Gesichter machen die Sketchnote lebendiger und bringen Emotion hinein. Abzeichnen ist empfohlen und erlaubt.
  • Eine wichtige Rolle spielt auch die Schattengebung, fügen wir mit grauer Farbe ein bisschen Schatten hinzu, wird unsere Sketchnote dreidimensional, wichtige Infos werden dann sofort wahrgenommen.

Lernen durch und mit der Sketchnote

Alleine durch die Strukturierung beim Zeichnen, der Auswahl von Wichtigem und dem Visualisieren setzen wir uns mit dem Inhalt bereits während des Inputs auseinander.

Ein wichtiger letzter Schritt ist allerdings die Verschönerung der Sketchnote mit Farben, Rahmen, Schatten, Symbolen, … D.h. wir schreiben während des Vortrags rasch mit und bringen danach mit der Farbe Akzente an. Bei dieser Nachbearbeitung setzen wir uns mit dem Inhalt nochmals auseinander.

Diesen letzten Schritt habe ich nicht gemacht, d.h. meine „Sketchnote“ bräuchte noch weitere Akzente.

Erste Versuche mit den Sketchnotes – während des Mini-Workshops am 17.06.2021

Meine Checkliste

  • Ich recherchiere ein bisschen zu Sketchnotes, ev. auch anhand der Links.
  • Ich rüste mich mit Notizbuch, einem Kulli und einem wasserfesten Farbstift aus (Minimalausrüstung) und suche ein Thema zur Dokumentation. Dies können auch Rezepte oder Einkaufszettel sein, meinte die Trainerin.
  • Ich überprüfe und reflektiere die Nützlichkeit der Sketchnotes für mich und schlage sie eventuell auch meinen Trainingsteilnehmer*innen, Studierenden, Schüler*innen oder Kindern vor.

Viel Erfolg beim Einsatz von Sketchnotes, Jutta Pauschenwein alias jupidu

Literatur und Links

  • Mike Rohde: Das Sketchnote Handbuch, Das Sketchnote Arbeitsbuch – online leicht auffindbar
  • Nadine Roßa: Sketchnotes Übungsbuch, Sketchnotes in der Schule – mit Tipps wie man Wörter illustrieren kann oder Schemate für Gesichter – Website
  • Tanja Wehr: Sketchnotes Starthilfe Buch mit Zeichenhilfen, Vorlagen – online leicht auffindbar
  • Rachel Ignotofsky: Women in Science: 50 Fearless Pioneers who changed the World