Zaubern mit Miro

Dies ist die vierte Episode in der Serie OnlineLernvergnügenund gleichzeitig die siebente Episode von Staffel 3 in der Serie Didaktische Kleinigkeiten. Diesmal geht es um die visuelle Kollaborationsplattform Miro, die Online-Trainings und -Unterrichtsszenarien unterstützt und auch beim vierwöchigen Kurs, den wir ab 25. April online anbieten, eine Rolle spielen wird. Wenn Sie die nächsten Beiträge der #netzwerkerinnen nicht verpassen möchten, abonnieren Sie unseren Blog!

In diesem Post laufen unterschiedliche Stränge zusammen. Einerseits arbeiten wir an der Programmentwicklung des Online-Kurses #lernvergnügen – dies ist also ein hochaktueller Strang. Andererseits gibt es die Serie #onlinedidaktik seit März 2020, in ihr werden Themen rund um die Konzeption und Durchführung von Online-Workshops und Online-Lehre meist sehr praxisnah besprochen – wie etwa Die Visualisierung von Notizen mittels Sketchnotes, ein paar Tipps zur Barrierefreiheit im Web (denn unsere Inhalte sind oft online), die Methode der Reflexion mit Videos oder das Design eines Online-Lernszenarios.

Worum geht es?

Trainer:innen und Lehrende streben immer danach (denke ich), möglichst gute, eventuell auch tiefe Lernprozesse bei „ihren“ Lernenden auszulösen. Je nach Typ, Kultur, Disziplin und eigenen Lernerfahrungen kann das Ergebnis dieses Strebens völlig unterschiedlich aussehen. Hier ein paar Möglichkeiten:

  • Als Expert:in in seinem oder ihrem Fach stellt die Trainer:in aktuelles Wissen, neueste Erkenntnisse und Anwendungsbeispiele zur Verfügung.
  • Mit unterschiedlichen didaktischen Tricks werden Studierende motiviert, sich intensiv mit Inhalten auseinanderzusetzen.
  • Reichhaltig gefüllte (Online-)Lernräume und kollaborative Tools fördern die inhaltliche Auseinandersetzung in (Online-)Lerngruppen.

Wie können nun das Miteinander in der Lerngruppe und die Selbstverantwortung im Lernprozess unterstützt werden?

Wie lösen wir das Dilemma?

Die Plattform Miro ist ein Tool, das darauf abzielt gemeinsame Lernprozesse zu ermöglichen. Sie unterstützt auf einem (unendlich ?) großen Online-Whiteboard die visuelle Collaboration von Teams. Seit der Corona-Pandemie wird sie in Workshops und im Unterricht intensiv eingesetzt. Die Rückmeldung der Lernenden ist sehr positiv. Ihnen gefällt etwas gemeinsam zu entwickeln, das ansprechend aussieht. Es ist auch praktisch, wenn nach der Session die Ergebnisse dokumentiert sind.

Bild 1: Workshop im Rahmen des Projekts Dig4Life

Ich möchte hier ein paar Kritikpunkte von Miro anführen.

  • Je nach Internetverbindung, Laptop, Browser und welche Laune Miro gerade hat, kann das Laden der Seite dauern, bzw. können Lernende kurzzeitig nicht aktiv sein.
  • Der Entstehungsprozess der Endergebnisse geht auf Miro leicht verloren, wenn nicht jemand zwischendurch den aktuellen Stand herunterlädt.
  • Lernende, die Visuelles eher hassen, plagen sich mit Miro.
  • Wenn Miro als Tool zu oft eingesetzt wird, kann es für die Lernenden langweilig werden.

Ich mag Miro

Bild 2: Das Miroboard des E-Learning Tages 2021

Die Kritikpunkte können meist leicht umschifft werden, und für mich gibt es wenig Schöneres als den Lernenden bei ihrer Zusammenarbeit zuzusehen, und das auch noch auf einer bunten Plattform und mit visuellen Elementen. Dabei entwickle ich unterschiedliche Einsatzszenarien.

  • Als Vorbereitung auf einen Workshop, eine Lehrveranstaltung frage ich die Lernenden vorab etwas und die Antwort wird am Miroboard festgehalten (etwa in Bild 2 im Abschnitt mit der Überschrift „Vor dem E-Learning Tag“).
  • Lernende können eingeladen werden ihre Erfahrungen während eines Trainings, einer Lehrveranstaltung oder einer Konferenz zu reflektieren. So spielen die Workshop-Teilnehmer:innen in Bild 1 ein educational game und stellen dann ihre Erfahrungen zur Verfügung. In Bild 2 reflektieren die Konferenzteilnehmer:innen die Keynote des E-Learning Tages 2021.
Bild 3: Ergebnisse eines World-Cafés für Studierende (Studiengang Content Strategy)
  • Diskussionsergebnisse werden im Miroboard festgehalten (siehe Bild 3).
  • In Miro kann auch Content in knapper Weise sichtbar geschaltet werde, etwa Inhalte (Das Tagungsprogramm links in Bild 2) und eine Aufgabenstellung (Bild 4).
Bild 4: Aufgabenstellung im Comic-Workshop und Beispiele

How to Miro

Wie genau Miro in den Online-Kurs #lernvergnügen einfließen wird, wissen wir noch nicht. Das es einfließen wird, ist fix geplant, steht doch das Nachhaltige Entwicklungsziel Hochwertige Bildung (SGD4), welches wir als Hochwertige Online-Bildung verstehen im Zentrum des #lernvergnügen s.

Aus diesem Grund arbeitete ich die letzten zwei Monate an einem Masterdokument, das Interessierten die Anwendung von Miro erleichtern sollte. Es hat natürlich einige Mängel.

  • Einerseits verändert sich die Oberfläche von Miro von Zeit zu Zeit, d.h. die Beschreibungen der Menüs und wo was zu finden ist, kann nicht mehr mit meinen Infos übereinstimmen.
  • Miro stellt immens viele Funktionalitäten zur Verfügung und ich bin bei weitem keine Expertin in seiner Anwendung. D.h. in der Anleitung sind nur meine Lieblingstools angeführt.

Andererseits wurde dieses Dokument, welches als offene Ressource zur Verfügung steht und gerne weiter gegeben kann, einer umfangreichen Qualitätskontrolle durch meine Kollegin Irmgard Schinnerl-Beikircher unterworfen. Ohne sie hätte ich es auch nicht fertig gestellt.

Meine Checkliste

  • Ich suche mir einen Anlass, um Miro einzusetzen.
  • Ich kümmere mich um einen Zugang (Kapitel Zugang und Einstieg) und spiele mich mit dem Werkzeug.
  • Ich scanne im Howto-Miro Dokument die Inhalte und wende an, was für mich interessant erscheint.
  • Ich setze es ein und sammle Erfahrungen.

Viel Erfolg beim Ausprobieren, Jutta Pauschenwein alias jupidu

Materialien und Anregungen

Weiteres

Informationen zu dem geplanten Online-Kurs ab 25. April 2022 finden sich auf der Webseite zum #onlinelernvergnügen.

Wer ca. 2x pro Monat Informationen zum Online-Kurs per Mail erhalten möchte, kann sich hier anmelden.

Frauen, die am Netzwerk selbst teilnehmen möchten, können sich in diesem Formular anmelden.